Sonntag, 30. August 2015

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[INTRUDER #1]: Schon besser. Nettes Blog, Potential für gute Leserbasis enthalten. Kann ich was daraus machen. Weisst du wem das Blog vorher gehört hat?

[INTRUDER #2]: Keine Ahnung. Hatte aber einen komischen Schreibstil. Und die Titel teilweise... Antiquitätenraub II - Electric Bugaloo? Wirklich? WIRKLICH?!?!?!

[INTRUDER #1]: Komm wieder runter. Den entsprechenden Eintrag haben wir schließlich gerade gewrecked und... LEITEST DU UNSEREN CHAT DIREKT IN DEN BEITRAG WEITER?!

[INTRUDER #2]: Warum nicht? Ist unterhaltsamer als der Crap den sich der Spinner ursprünglich ausgedacht hat. Außerdem ist er eh tot...

[INTRUDER #1]: TOT?!

[INTRUDER #2]: Oder im Koma... oder im Ruhestand... ist auch egal, er kümmert sich auf jeden Fall nicht mehr um das Blog hier. Willst du es nun haben oder nicht? Ist hübsch anonym und wir können den Zugang über das Panoptikum weiterleiten, so dass du den Zugang beschränken kannst. Wäre auch besser bei dem was du vorhast.

[INTRUDER #1]: Oh verd... Ja, ich nehme das Ding. Warum habe ich nur das Gefühl dass dir langweilig war und anstatt mir einfach ein eigenes Blog einzurichten hast du mich zu diesem Scheiß überredet...

[INTRUDER #2]: Erstens brauchst du die Übung wenn du ernsthaft als Decker arbeiten willst. Zweitens war das nicht meine sondern [REDACTED]s Idee. Wenn du dich bei jemanden beschweren willst dass du nicht einfach ein neues Blog bekommst dann bei ihm...

[INTRUDER #1]: [REDACTED] ans Bein pissen?!?! Bei dir hackts wohl!!!

[INTRUDER #2]: Na also. Machen wir uns an die Arbeit und werfen die ganzen alten Passcodes und Zugänge raus. Du wirst sehen, wir haben dich blitzschnell zum Admin von diesem Ding gemacht und schon kannst du loslegen.

[INTRUDER #1]: OK OK, legen wir los. Und falls das hier irgendjemand liest: Haltet ein Auge auf dieses Blog, wenn ihr immer noch Zugang bekommen könnt. Es wird bald interessant...

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[INTRUDER #2]: So nicht, Sonnenschein. Du gehörst jetzt mir...

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Sonntag, 9. August 2015

Runners vs. Nazi Deathmachine 2076

Die Karten werden neu gemischt

Nachdem Dorian im letzten Run durch eine fehlgegangene Granate von Mirror erledigt wurde und Fractal an Matrixleistung hinter Von Clausewitz zurückblieb geht die Neuzusammenstellung eines Teams durch die Schieber Reibeisen und Lady Hel weiter. Dieses Mal setzt sich das Team, dass ins Sternhagelvoll gerufen wird, aus dem Elfen-Magier Alhazred, dem Elfen-Adepten-Hacker Von Clausewitz, der Ex-Konzernfrau Tsunami und dem flamboyanten Elfen-Schmuggler Morgan Bloodhand zusammen.

Alhazred entpuppt sich als eine ziemlich düstere Erscheinung - dunkler Mantel, dunkler Anzug, dunkle Brille - und ist recht schweigsam und ist meistens in Gedanken versunken, wenn nicht gerade Action ansteht.

Von Clausewitz ist immer noch er selbst - ein etwas hochnäsiger Elf im Anzug, der sich vor allem auf die Matrixaspekte eines Jobs konzentriert. 

Morgan Bloodhand ist genau das, was sein Name erwarten lässt - eine schillernde Persönlichkeit. Auffällige Kleidung, indianische Gesichtszüge, eine große Klappe und Spuren einer schweren Verletzung seiner rechten Körperhälfte, die anscheinend einen offensichtlichen, blutrot lackierten Cyberarm nötig machen. 

Der einzige Mensch der Gruppe, Tsunami, scheint alles andere als glücklich damit zu sein, mit drei Elfen zusammenzuarbeiten zu müssen - vor allem da einer aus dem Zirkus entlaufen zu sein scheint. Der einzige auffällige Punkt an der sonst recht konservativ gekleideten Japanerin mit den kurz und geschäftsmäßig geschnittenen schwarzen Haaren ist die Tatsache, dass auch sie über einen offensichtlichen Cyberarm an der rechten Seite verfügt (ihrer ist jedoch mattsilbern und nicht blutrot).

Wo wir sind da ist vorn! (November 2076)

An einem kalten Tag Anfang November ruft Reibeisen die Runner an, deutet an dass ein alter Freund von ihm ihnen ein Jobangebot unterbreiten möchte und verspricht jedem von ihnen 2.000 € alleine dafür, dass sie erscheinen und sich das Angebot anhören. Da die meisten Runner aus dem einen oder anderen Grund dringend Geld benötigen nehmen die vier das Angebot an - außerdem ist es im Sternhagelvoll wenigstens warm.

Im Hinterzimmer des Sternhagelvoll erwarten die Charaktere drei Personen, von denen zwei sich ganz gut bei den Charakteren einfügen. Während der Leibwächter mit dem Hintergrund verschmilzt, zieht Lady Hel mit der vergoldeten Cyberhand, den goldenen Cyberaugen, der schwarzen eleganten Kleidung und ihrer kühlen Schönheit durchaus Aufmerksamkeit auf sich. Aber der Auftraggeber - in einem Smoking und mit Halbmaske auf der einen Hälfte seines Gesichts - schießt wirklich den Vogel ab. Und der Auftrag, den er für die Runner hat, macht die Sache nicht besser.

Francis Wortingham (so der Name den der Herr Schmidt verwendet) soll für einen Klienten einen wertvollen Gegenstand wiederbeschaffen - die Tagebücher von Heinrich Himmler. Nach den Informationen von Wortingham sollen die Tagebücher zusammen mit anderen Nazi-Paraphernalia in die Hände einer Gruppe Neo-Neo-Nazis gefallen sein, die in Berlin-Spandau in einer Kneipe ihr Lager aufgeschlagen haben, die sie Wolfsschanze getauft haben.

Während die Runner noch überlegen, ob es tatsächlich die echten Himmler-Tagebücher sind um die es geht, bietet ihnen der Schmidt zusätzlich zu den versprochenen 2.000 € für ihr Erscheinen noch 25.000 € pro Person an, wenn sie diesen Auftrag erfolgreich ausführen. Es wird kurz verhandelt, bevor sich die Runner und Wortingham auf 28.500 € pro Person bei Erfolg einigen. Der Schmidt warnt die Runner noch vor einer Gruppe erfahrener Mitglieder dieser Neo-Neo-Nazi-Vereinigung, die sich "Schutzstaffel Werwolf" nennt.

Die Charaktere hören sich zunächst ein wenig über die Wolfsschanze um und recherchieren in der Matrix. Tiefgehende Informationen finden sie nicht heraus, sie erfahren allerdings, dass diese spezielle Neo-Neo-Nazi-Verbindung anscheinend über einige einflussreiche Mitglieder oder zumindest Sympathisanten verfügt und behauptet, eine beeindruckende Menge an authentischen Nazi-Paraphernalia zu besitzen, die sie in der Kneipe ausstellen. Am heutigen Abend, so erfährt man auf der Matrixpräsenz der Wolfsschanze, findet ein Filmabend statt. Gezeigt wird Jud Süß in einer restaurierten Originalfassung auf einem authentischen Projektor. Die Runner beschliessen, sich die Geschichte einmal aus der Nähe anzusehen...

Der Versuch, den Filmabend in der Wolfsschanze zu infiltrieren, läuft so gut wie man es erwarten kann, wenn eine Gruppe Elfen (von denen einer arabische Vorfahren hat und der andere indianische) zusammen mit einer Asiatin versuchen, sich auf eine Veranstaltung von Neo-Neo-Nazis zu schleichen. Das Gelände erweist sich nicht nur als überraschend gut gesichert, die Charaktere werden wegen ihrer notdürftigen Verkleidungen und dem aggressiven Auftreten einiger Mitglieder des Teams schon am Eingang von den Mitglieder der Schutzstaffel Werwolf abgefangen. 

Tsunami und Morgan Bloodhand sind durchaus bereit, sich auf eine Schlägerei mit den vier Nazi-Schergen einzulassen, aber Alhazred askennt die Mitglieder der Schutzstaffel Werwolf während der Auseinandersetzung und muss zu seinem Entsetzen feststellen, dass es sich dabei um Adepten und Wolfgestaltwandler handelt. Der elfische Magier kann mit Müh und Not seine Kollegen davon überzeugen zu verschwinden, bevor die Situation eskaliert.

Die Runner ziehen sich erstmal zurück um sich zu beraten. Sie recherchieren über Werwölfe und Gestaltswandler und kommen zu der Überzeugung, dass sie am besten mit Schweren Waffen und Silber gegen die Mitglieder der Schutzstaffel vorgehen sollten. Aufgrund der Lage der Wolfsschanze und der Tatsache, dass die Gruppierung anscheinend Freunde bei den lokalen Polizeibehörden hat, gehen die Runner davon aus, dass eine Flucht nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung schwierig werden könnte - das Gebiet, in dem die Wolfsschanze liegt, ist nur durch mehrere bessere gesicherte Gegenden zugänglich. Eine Möglichkeit wäre über das Wasser zu kommen, aber dafür benötigt die Gruppe ein Boot und jemanden, der sich mit den Wasserwegen in Berlin gut auskennt.

Eine Anfrage bei Reibeisen bringt die Runner mit den Spreepiraten in Kontakt, einer Schmuggler-Gruppierung, die so ziemlich das Monopol auf Schmuggel auf den Berliner Wasserwegen hat. Die Runner können sich mit den Vertreter der Spreepiraten auf einen Transport einigen - jedoch mit einem engen Zeitplan. Die Spreepiraten stellen einen Transport für die Runner und ein Fahrzeug (dem Humvee von Morgan Bloodhand) zu einer Stelle am Ufer in der Nähe der Wolfsschanze  und die Runner haben eine Stunde Zeit ihren Job durchzuziehen, bevor die Spreepiraten von der Anlegestelle wegmüssen.

Die Runner setzen sich zusammen und planen einen Zugriff mitten in der Nacht - sie vermuten, dass dann höchstens ein paar Wachen vor Ort sind. Sie befürchten allerdings, dass die Schutzstaffel Werwolf sich die meiste Zeit auf dem Gelände aufhalten wird. Nach abgeschlossener Planung sammeln sie ihre Ausrüstung zusammen und treffen sich spät Abends mit den Spreepiraten an einer Anlegestelle in Friedrichshain-Kreuzberg und machen sich von dort auf den langen Weg nach Spandau.

Die Fahrt über die Wasserstraßen von Berlin verläuft ereignislos und die Runner können voll einsatzbereit in Spandau anladen. Das Team nähert sich vorsichtig dem Gelände und Alhazreds astrale Aufklärung bestätigt die Befürchtungen der Runner - außer einigen normalen Wachen befinden sich alle vier Mitglieder der Schutzstaffel Werwolf auf dem Gelände, in einem Schuppen an der Aussenwand der Wolfsschanze. Die vier Runner steigen aus dem Fahrzeug und nähern sich vorsichtig der Vordertür der Nazi-Kneipe. Nachdem Alhazred die magische Sicherung des Geländes ausgeschaltet hat, springt Morgan Bloodhand über seine Riggerkonsole in den Humvee und zielt mit dem Granatwerfer in seinem Geschützturm auf den "Zwinger" der Werwölfe, während Von Clausewitz das Türschloß knackt.

Leider läuft die Sache nicht ganz so wie geplant: Da Morgan Bloodhand keinen Airburst-Link in seinem Granatwerfer hat gehen die ersten Granaten fehl und schaffen es lediglich, die Gestaltswandler und die im inneren der Nazi-Kneipe Wache haltenden Schläger zu wecken bzw. über die Anwesenheit der Runner zu informieren. Es kommt zu einem haarigen Gefecht, bei dem es den Runnern dank des großzügigen Einsatzes sowohl der Waffen des Humvee als auch von Magie gelingt, die meisten Gestaltswandler und Schläger auszuschalten.

Während Alhazred und Tsunami ins Innere der Wolfsschanze vordringen, um das Zielobjekt zu bergen und den letzten Widerstand durch die Neo-Neo-Nazis auszulöschen, bemerkt Morgan Bloodhand plötzlich auf den Sensoren seines Humvees, dass ein Teil der Strasse vor seinem Fahrzeug plötzlich in den Boden sinkt und eine Art Rampe bildet. Auf dieser Rampe rollt ein restaurierter Panther-Panzer in voller Wehrmachtsbemalung aus einem geheimen Bereich unter der Wolfsschanze und richtet sein Geschütz auf den Humvee.

Die beiden letzten überlebenden Werwölfe nutzen die Ablenkung, um an dem Panzer vorbei die Rampe hinunter zu rennen, raus aus dem Schußfeld von Morgan Bloodhands tödlichen Waffen. Morgan ist von dieser Entwicklung so überrascht, dass der Panzer tatsächlich als erster schiessen kann, allerdings gelingt dem Bordschützen nur ein leichter Treffer an der Motorhaube des Humvee, der von der modernen Reaktivpanzerung fast vollständig abgefangen wird. Rasend vor Wut über die Beschädigung seines Babys feuert Morgan mit dem Granatwerfer zurück und kann endlich einen Direktreffer verbuchen. Mit einer gewaltigen Explosion fliegt der Panzer in die Luft und zerfetzt dabei einen der Werwölfe, der sich noch in der Nähe des Panzers auf der Rampe befand.

Im Inneren der Wolfsschanze kommt es zu einem Streit zwischen Tsunami und Alhazred, die sich, nachdem sie das Zielobjekt geborgen haben, nicht über die Behandlung der restlichen Nazi-Paraphernalia einigen können. Der elfische Magier möchte sie ebenfalls mitnehmen, während die Japanerin wortlos damit begonnen hatte, Feuer zu legen und dabei brennbare Nazi-Artefakte (wie beispielsweise das Zelluloid, auf dem sich Jud Süß befindet) als Brandbeschleuniger zu verwenden. Der elfische Magier schleift schließlich wütend einige überlebende Artefakte in den verdellten Humvee, während die Japanerin auf Morgans Hinweis hin über die Rampe in das Untergeschoss der Wolfsschanze vordringt.

Dort finden sie nicht nur wirre Pläne der Neo-Neo-Nazis über die Vortäuschung eines Angriffs auf die ADL durch Polen, sondern auch mehrere Gefangene in Zellen. Bei der ersten Zelle lässt Tsunami ihre Menschenkenntnis im Stich, sie hält die verzweifelte Elfe in der Zelle für eine Nazi-Spionin und erschiesst sie kaltblütig. Schnell wird jedoch klar, dass die Insassen in den Zellen Opfer der Neo-Neo-Nazis sind und irgendeine Rolle in ihrem diffusen Plänen spielen sollten. Die Runnerin befreit die Überlebenden und führt sie über die Rampe in die Freiheit.

Als sich Sirenen nähern, ziehen sich die Runner mit ihrer Beute zurück und lassen nur die brennende Wolfsschanze und die befreiten Gefangenen zurück. Mit Hilfe der Spreepiraten schaffen es die Runner so gerade eben, aus dem Gebiet zu entkommen bevor die Polizei alles absperrt und machen sich auf den Weg zu dem Treffen mit ihrem Schmidt, um die Himmler-Tagebücher zu übergeben und ihre Bezahlung zu kassieren.

Bei dem erneuten Treffen mit Wortingham können die Runner noch 5.000 € zusätzlich pro Person aushandeln, da sie glaubhaft argumentieren können, dass die Werwölfe und der Panzer eine unvorhergesehene Steigerung des Risikos dargestellt haben. Danach trennen sich die Runner und gehen (erstmal) ihrer Wege...

Als nächstes: Antiquitätenraub II - Electric Bugaloo

Montag, 20. Juli 2015

Die Zeiten ändern sich - von Runs und Ruheständlern

Storytime

Nachdem Geist und Balalaika das Team und Berlin in Richtung Karibische Liga verlassen haben, sah es so aus als würde sich die Zeit des Teams ihrem Ende nähern. Adele, Juri und Twilight mussten nun nach Ersatz für die beiden Aussteiger suchen, während sie sich gleichzeitig fragen mussten wie lange sie selber noch in den Schatten aktiv bleiben wollen. Doch neue Aufträge lassen nicht lange aus sich warten und schnell wird klar, dass sie ein neues Matrixtalent benötigen. Also hören sie sich bei ihren Kontakten nach einem Decker um und bekommen schliesslich von Lady Hel einen Decker namens Fractal vermittelt.

Enter Fractal

Fractal entpuppt sich als ein ungewöhnlicher Charakter - ein dürrer Kerl Ende 20, der einen teuren Mortimer-Mantel über einem Hawai'i-Hemd, Jeans und abgewetzten Cowboystiefeln trägt. Er spricht in veraltetem Slang und scheint sein Cyberdeck implantiert zu haben. Aber er kennt sich in der Matrix aus, auch wenn er überraschend häufig über liebevoll animierte Agenten zu agieren scheint.

Wetwork a la Schisch Kebab (September 2076)

Adele, Juri, Twilight und Fractal werden von den Vory angeheuert, um einen Lieutenant der Mafia umzubringen. Besagter Lieutenant betreibt ein italienisches Restaurant in Berlin und scheint geradezu lächerlich paranoid im Bezug auf seine bürgerliche Identität zu sein, weswegen Informationssuche und Überwachung über die Matrix beeindruckend schwer ausfallen. Der Haken an dem Run: Der Lieutenant muss mit einem speziellen Pfeil getötet werden - offensichtlich will die Vory den Mord jemand anderen in die Schuhe schieben und die Runner sollen diese Täuschung inszenieren. 
Die Runner observieren zunächst ihr Ziel ein wenig, können aber wegen seiner Paranoia und dem engen Zeitfenster dass die Vory vorgegeben haben nur wenig Informationen gewinnen. Sie entscheiden sich schliesslich, den Lieutenant abends in seinem Haus umzubringen.
Fractal hat inzwischen herausgefunden, dass der spezielle Pfeil, den der Schmidt ihnen ausgehändigt hat, identisch ist mit den Pfeilen die ein bekannter Auftragskiller der Triaden verwendet. Die Vory legt es anscheinend darauf an, einen Krieg zwischen der Mafia und den Triaden anzuzetteln. Fractal informiert sein Team und empfiehlt äußerste Vorsicht.
Juri und Fractal nehmen zusammen den Host des Hauses des Ziels auseinander und manipulieren die Sicherheitssysteme so, dass sie sich Zutritt verschaffen können ohne Alarm auszulösen. Das Team wartet dann bis der Lieutenant von seinem Fahrer zuhause abgeliefert wird, überzeugen sich dass keine Leibwächter anwesend sind und schleichen sich dann in das Haus. Twilight kommt die Ehre zu dem schlafenden Lieutenant den Pfeil ins Herz zu stoßen und ihn so zu töten.
Beim Rückzug bemerkt das Team plötzlich, dass der Lieutenant anscheinend Hunde im Garten angebunden hatte, diese sich jedoch losgerissen und davongemacht haben. Leider kommen diese Hunde, zwei Barghests um es genau zu nehmen, genau in dem Moment von einem Ausflug in die Nachbarschaft zurück, als die Runner gerade das Haus verlassen. Es kommt zu einem kurzen Kampf bei dem ein paar der Runner leicht verletzt werden, jedoch können sie schnell die beiden Monster mit schallgedämpften Waffen niedermachen.
Sie verbinden schnell ihre Wunden, verwischen die Spuren im Host des Hauses und machen sich davon, um ihre Bezahlung zu kassieren und sich dann bei ihrem Strassendoc eine Spritze gegen Tollwut gegen zu lassen.

Findet das Spitzohr! (Oktober 2076)

Es wird Herbst in Berlin und die Schatten verändern sich. Nach Geist und Balalaika verlässt auch Adele die Szene, Twilight taucht unter und so muss Juri den nächsten Auftrag mit einem komplett neuen Team angehen. Einzig Fractal kennt er noch, den dürren Decker von dem Mord an dem Mafia-Lieutenant. Neu dazu kommen ein elfischer Magier namens Dorian, ein menschliches Face names Mirror und ein menschlicher Strassensamurai, der unter dem Namen Robert Blake firmiert. Der Schmidt drückt dem Team noch den elfischen Decker Von Clausewitz aufs Auge.
Vor allem für Juri ist der Auftrag ein Schock - das Team soll eine Person aufspüren, die vor 15 Jahren in die Berliner Schatten abgetaucht ist und ihn zu einem Treffen mit dem Schmidt überreden. Dabei soll das Treffen freiwillig und ohne Zwang erfolgen. Der Schmidt händigt dem Team ein Dossier über das Ziel aus, ein männlicher Elf namens Wilhelm von Humboldtstein, der aus einer einflussreichen Konzernfamilie bei Müller-Schlüter Infotech stammt. Juri erkennt als erster, dass es sich bei diesem Elfen um seinen alten Teamkollegen Twilight handelt.
Während das Team beginnt nach Hinweisen zu dem Elf zu suchen plant Juri seine nächsten Schritte. Er will Twilight einerseits nicht in die Pfanne hauen, andererseits will er erst herausfinden was hier eigentlich vorgeht, bevor er den Run sabotiert. Fractal kommt auch schnell dahinter dass es sich bei Humboldtstein um Twilight handelt, wird jedoch von Juri mit einer großzügigen Bezahlung geködert, für den Fall dass er ihm hilft das Team auf eine falsche Fährte zu locken, während sie Twilight aufspüren und zunächst mit ihm reden, bevor sie weitere Schritte unternehmen.
Dorian, Mirror und Robert Blake begeben sich auf Pfade, auf denen sie früher oder später bei Twilight ankommen müssen, aber Juri und Fractal betrachten den dritten Decker im Team - den Elfen Von Clausewitz - als vorrangiges Problem. Sie verfolgen ihn, übernehmen die Kontrolle über sein Fahrzeug und knocken ihn aus, bevor er mitbekommt wer oder was da gegen ihn vorgeht.
Im Hauptquartier von Juris altem Team hängen sie Von Clausewitz erstmal an eine improvisierte Houdini-Maschine, während sie sein Kommlink und sein Cyberdeck nach Informationen durchgehen. Schnell wird ihnen klar dass der Elf auch nicht mehr weiss als sie und vom Schmidt nicht als Sicherung ins Team geschickt wurde, also verwischen sie ihren Spuren und lassen ihn in ein Automatentaxi in Richtung des Ortes setzen an dem sie ihn ursprünglich entführt hatten.
Während sich die anderen Runner näher und näher an Twilight herantasten kontrolliert Fractal so gut es geht den Informationsfluss, während es Juri schliesslich gelingt, Twilight bei einer alten Freundin, dem Strassendoc Dr. Erika, aufzuspüren. Er berichtet dem ramponiert wirkenden Twilight von dem was bisher vorgefallen ist und auch von dem Tod seines Vaters, eine Information, die Fractal ausgegraben hat, während er den Schmidt sondiert hat. Schmidt arbeitet anscheinend für eine interne MSI-Anwaltskanzlei, die sich u.a. mit Erbschaftsangelegenheiten beschäftigt. Twilight stimmt schliesslich zu, sich zu seinen Bedingungen mit dem Schmidt zu treffen, und arrangiert ein Treffen in einer Söldnerkneipe in Köpenick.
Dieses Treffen entwickelt sich jedoch zu einer vollkommenen Katastrophe, als Konzerntruppen ohne Abzeichen auftauchen und versuchen die Kneipe zu stürmen. Es kommt zu einem heftigem Feuergefecht, bei dem das Konzern-Angriffsteam ausradiert wird. Es gibt jedoch einige Tote und Verletzte und auch der Elfenmagier Dorian segnet bei dieser Schiesserei das Zeitliche.
Die Runner kassieren ihre Bezahlung, setzen sich ab und wundern sich, in was für eine Geschichte Twilight da hineingeschlittert ist...

Als nächstes: Runners vs. Nazi-Deathmachine 2076

Sonntag, 14. Juni 2015

Dangerous Tonight - Part Two

Recap/Redux

Nachdem die Runner einen Auftrag angenommen haben, bei dem sie einen gestohlenen Laster samt Ladung für einen Herrn Schmidt (an dem alles nach den Grauen Wölfen schreit) wiederbeschaffen sollen, machen sie sich daran, die Spur der Diebe aufzunehmen. Während die Nachforschungen im Lager Siegfried, einem "Heerlager" einer Gruppe Autoduellisten, wenig neues zum Vorschein bringt, kann Adele mit ihren neu erworbenen psychometrischen Fähigkeiten am Ort des Diebstahls genügend Hinweise sammeln, um die Täter als Mitglieder der Motorradgang Kings'n Jacks zu identifizieren. Nachforschungen in der Kneipe Saints and Sinners in der Nähe der Insel Eiswerder bringen die Runner in ersten Kontakt mit Mitgliedern der Kings'n Jacks, der beinahe in einer Schiesserei endet. Schliesslich folgen die Runner den abrückenden Gangern und gelangen so zu dem Gelände der Gang am Falkenhagener See, dass sie nun genauer in Augenschein nehmen wollen...

Six Seconds of Murder Death Kill (14. August 2076)

Die Runner stellen fest, dass die Zahlen, die Oleg an Balalaika weitergeben hat, nicht unbedingt untertrieben waren. In der ehemaligen Frühstückspension (welche die Kings'n Jacks in ihr Clubhaus umgewandelt haben) und dem umliegenden Gelände am See sind nach Schätzungen der Runner ungefähr 50 Personen versammelt. Sie entdecken Wachen am Eingang, mehrere Carports mit Fahrzeugen im Eingangsbereich, einen Schiessstand auf dem Gelände und weitläufige Waldgebiete, in denen weitere Gebäude versteckt sind. Das Gelände hat insgesamt drei Zufahrten (eine direkt am Clubhaus und zwei weitere an Schotterstrassen, die aus dem Gelände führen).
Balalaika und Adele entdecken schliesslich die Zielpersonen in einer Scheune am nördlichen Ausgang des Geländes. Die acht Ganger haben in dem großen Gebäude den gestohlenen Laster geparkt und machen Inventur, während Adele auf astralem Wege und Balalaika durch eine Drohne das Innere der Scheune erkunden. Die Magierin bemerkt dabei, dass eine der anwesenden Personen magisch begabt ist. Die russische Riggerin bemerkt hingegen, dass der Rigger der Ganger auf Zack ist, als er die Matrixpräsenz ihrer Drohne bemerkt und beginnt, üble Datenspikes auf das teure Stück Technik zu feuern. Balalaika kann ihre Drohne gerade eben noch retten und die Runner wissen nun dass die Ganger gewarnt sind und planen ihr weiteres Vorgehen.
Sie beschließen einen Angriff aus zwei Richtungen - Balalaika und Twilight gehen das Gelände vom Clubhaus her an und kämpfen sich mit Drohnen, Geistern und der Ogerhammer-Sturmkanone im Roadmaster durch die Kings'n Jacks, die sich um das Clubhaus befinden, während Adele, Chad und Juri durch den nördlichen Eingang kommen und die acht Ganger in der Scheune überfallen. Das Team zerstreut sich kurz, um einige Ausrüstung zu holen, die sie nicht bei sich hatten (schliesslich war die Aktion nur als Überwachung geplant) und treffen sich etwas über eine Stunde später wieder, um ihren Plan durchzuführen. Balalaika und Twilight platzieren sich in der Nähe des Haupteinganges und warten, während sich die anderen zur nördlichen Zufahrt begeben. Und das ist der Moment, in dem der Plan zum Teufel geht.

Die Diebe haben beschlossen dass die Überwachungsdrohne kein gutes Zeichen ist und haben daher ihre Ausrüstung und die Beute zusammengepackt. Sie sind gerade dabei sich durch das nördliche Tor abzusetzen, als Adele, Chad und Juri eintreffen. Die drei Runner haben nur Momente um sich für ein Vorgehen zu entscheiden, bevor sich die Kolonne der Ganger aus einem Roadmaster und acht Motorrädern in Bewegung setzt. Sie entscheiden sich dafür, mit feuernden Waffen loszustürmen und der Sache hier und jetzt ein Ende zu bereiten. Was folgt sind sechs Sekunden voller Blut, Chaos, Flammen und fliegendem Blei.
Die Strassenhexe der Ganger hat einen Wassergeist und einen Feuergeist beschworen und Adele muss nun mit Hilfe ihres Erdgeistes und des Feuergeistes, den Twilight ihr zur Unterstützung schickt, die Strassenhexe ausschalten. Denn wenn diese ihre magischen Fähigkeiten vollständig gegen die drei Runner einsetzen kann, wird es brenzlig. Also befiehlt sie dem Erdgeist, die Strassenhexe zu verschlingen, während Chad und Juri auf der einen Seite und die Ganger auf der anderen Seite beginnen, aus vollen Rohren zu ballern. Chad bekommt den ersten Abschuss und erledigt einen Nachzügler, der gerade das nördliche Tor wieder schliessen wollte als die Runner auftauchten.
Der Rigger der Gang beweist erneut seine Fähigkeiten in dem er beginnt, Dataspikes in den Bordcomputer des Fahrzeugs der Runner zu schleudern, was zu einigen schwerwiegenden Fehlfunktionen führt. Inzwischen gelingt es Adeles Erdgeist, die Strassenhexe zu verschlingen, jedoch wird er nach einem Feuerzauber der gefangenen Strassenhexe und einigen Feuerstößen von zwei der Ganger verdrängt. Die wieder freie Hexe kann sich mühsam auf dem Motorrad halten - nur um im nächsten Moment von einem Schuss aus der Waffe eines Runners getroffen und von ihrer Maschine gerissen zu werden.
Währenddessen versuchen Balalaika und Twilight zum Geschehen aufzuschliessen, die russische Riggerin startet sogar ihre Drohnen in der Hoffnung dass diese früher als der Roadmaster am Ort des Geschehen eintreffen. Die wie auf glühenden Kohlen sitzenden Runner werden jedoch erst eintreffen, wenn die Situation schon geklärt ist...
Die Ganger sind inzwischen ihres magischen Schutzes beraubt und in ernsthaften Schwierigkeiten als ein Feuerelementar damit beginnt, ihre Motorräder anzugreifen und in Brand zu stecken. Sie erzielen allerdings einen Erfolg, als der Rigger der Ganger einen weiteren Dataspike in den Wagen der Runner schleudert und damit den Bordcomputer brät. Da dieser alle Funktionen des Fahrzeugs steuert ist es damit bis zur Reparatur fahruntüchtig und kommt zum Stehen.
Doch Adele will nicht zulassen dass die Ganger entkommen und wirft in schneller Folge zwei Manabälle, die alle bis auf zwei der Ganger ausschalten - diese scheren panisch aus dem Convoy aus, als sie ihren Anführer und alle anderen Mitglieder ihrer Gruppe nach zwei magischen Explosionen regungslos von ihren Maschinen rutschen sehen. Sie kommen beide davon, jedoch muss einer sein Motorrad zurücklassen, da er es bei einem überhasteten Wendemanöver in einen Vorgarten crasht.

Juri übernimmt den Truck mit seinem Cyberdeck und kann ihn anhalten - der Manaball hat offensichtlich auch den Rigger ausgeschaltet. Die Gruppe macht schnell Inventur und stellt fest, dass der geklaute Roadmaster in akzeptablen Zustand und der Großteil der gestohlenen Ladung vorhanden ist (inklusive des speziellen Teils dass dem Herrn Schmidt besonders am Herzen lag). Sie sacken einige Kisten, die offensichtlich den Gangern gehört haben, und die Leichen zweier vercyberter Ganger ein und liefern den Rest bei ihrem sehr erfreuten Auftraggeber ab, der ihnen bereitwillig die Überzahlung übergibt. Die Runner ziehen ihrer Wege und machen sich daran, die restlichen Gewinne aus dem Run zu veräußern, bevor sie ihren Erfolg feiern gehen.

Aftermath: Libertalia

Während die Runner die Kisten, die sie von Dieben erbeutet haben, erstmal in ihrem Versteck/Lager unterbringen, taucht Geist auf und hat etwas mit ihnen zu besprechen. Er hat beschlossen aus den Schatten auszusteigen und möchte seinen Anteil an der gemeinsamen Operation der Runner ausgezahlt haben. Auch Balalaika äußert den Wunsch auszusteigen und Adele, Twilight und Juri stimmen schliesslich zu, einige der teureren Ausrüstungsgegenstände die sie eh nicht verwenden zu verkaufen und den beiden Runnern dann einen Anteil an der Gruppenkasse auszuzahlen. Geist merkt an dass er sich ein Haus und eine Yacht in der Karibik gekauft hat und sich dort zur Ruhe zu setzen plant - wenn die Runner jedoch Hilfe benötigen und er etwas über die Matrix tun kann, so wird er ihnen gerne zur Seite stehen. Seine Kontaktdaten sendet er ihnen, sobald er sich in der Karibik eingerichtet hat. Auch Balalaika setzt Segel in Richtung Karibik, um einer Gruppe Vory bei deren Expansion in dem Piratenstaat zu helfen. Sie lässt ihre Drohnen und den russenroten Roadmaster zurück, der ohnehin dem Team gehört hat.
Nach dem die drei verbliebenen Runner die Neuigkeiten verdaut haben, überprüfen sie endlich den Inhalt der erbeuteten Kisten und finden 20 Sturmgewehre vom Typ Nitama Optimum II, 20 Schwere Pistolen vom Typ Nitama NeMax, 20 Kampfmesser, 20 Panzerjacken, 10.000 Schuss Standardmunition für die Sturmgewehre, jeweils 2.500 Schuß Standardmunition und Schrotmunition für die Unterlaufschrotflinten,  100 HE-Granaten, 100 Betäubungsgranaten, 100 Rauchgranaten und 3.000 Schuss Standardmunition für die Schweren Pistolen - alles fabrikneu und originalverpackt, jedoch sind alle RFIDs gelöscht worden...

Als nächstes: Die Zeiten ändern sich - von Runs und Ruheständlern

Montag, 18. Mai 2015

Dangerous Tonight - Part One

Der ganz normale Wahnsinn

Kurze Zeit nach dem letzten Run kommt es zu einem Zwischenfall in Hellersdorf-Marzahn, den die Medien ordentlich ausschlachten. Eine Gruppe von vier Individuen geht auf die Gang Marzahn Sidewinders los, die von dem Zusammenstoß mit den Kreuzrittern zwei Monate zuvor noch immer stark geschwächt sind. Diese vier Individuen machen gezielt Jagd auf alle Mitglieder der Sidewinders und löschen die Gang innerhalb von 24 Stunden vollständig aus. 
Berichten zufolge verwenden der Täter archaische Waffen, so dass der Verdacht aufkommt, dass die Kreuzritter einen Rachefeldzug beginnen. Doch die Medien fördern schnell andere Details zu Tage. In den vergangenen Monaten kam es in Berlin zu einer Reihe von bisher als nicht zusammenhängend betrachteten Morden, bei denen die Ermittlungsbehörden nun einen Zusammenhang herstellen können: Jeder der bei diesen Morden beschriebene Einzeltäter entspricht der Beschreibung einer der vier Personen, welche die Sidewinders ausgelöscht haben. Abgesehen von diesem Zusammenhang tappen die Ermittler und die Medien bisher jedoch im Dunklen.
Auf der Strasse kommen Gerüchte auf, dass man Trideo- und SimmSinn-Aufzeichnungen der Auslöschung der Sidewinders aus der Sicht der Täter kaufen könne, wenn man wüsste, wo man suchen muss...

Ein Brand in einem Wohnhaus in Kreuzberg führte zum Tod von 37 der Bewohner, der 16 Stockwerke hohe Plattenbau brannte vollständig aus. Zunächst kamen Gerüchte auf, dass ein amoklaufender Feuerelementar für den Brand verantwortlich war, aber die Feuerwehr identifzierte schliesslich eine Pfanne mit brennenden Öl als den Brandherd.

Die Angst vor KFS und einer Abriegelung von Teilen oder sogar von ganz Berlin wächst weiter, nachdem fünf neue Fälle von KFS-ausgelöster Schizophrenie diagnostiziert wurden. Während die Bostoner Quarantänezone immer noch besteht, wecken die Ereignisse dort Erinnerungen an die Chicagoer Quarantäne die vor 21 Jahren nach dem massiven Auftreten von Insektengeistern eingerichtet wurde und natürlich an die Ereignisse in der Renraku Arkologie in Seattle ab 2059.

Zwei Go-Gangs haben die Motorradkämpfe auf ein neues Niveau gehoben und duellierten sich auf Jet Skis auf der Spree. Eine dabei abgefeuerte Rakete traf und beschädigte die Elsenbrücke bei Stralau. Gäste der nahegelegen Kneipe Das Irrenhaus hatten daraufhin genug von den Wasserspielen der Ganger und eröffneten mit Automatischen Waffen und Granatwerfern das Feuer. Bei der folgenden Auseinandersetzung zwischen Kneipengästen und Gangs gab es 7 Tote und 42 Verletzte. Das Irrenhaus und die Elsenbrücke wurden dabei weiter beschädigt, Verkehr über die Elsenbrücke ist daher im Moment nicht möglich und auch der Schiffsverkehr ist an dieser Stelle beeinträchtigt, da die Wasserschutzpolizei immer noch dabei ist, Jet Ski Wracks und Leichen zu bergen.  

The Big Bad Evil Repomen (12. August 2076)

Am späten Nachmittag des 12. August meldet sich Reibeisen bei Juri und bietet ihm und seinen Freunden einen weiteren Job an. Zur näheren Besprechung bittet er sie, sobald wie möglich ins Sternhagelvoll zu kommen und sich dort im Hinterzimmer mit ihm zu treffen. Mal wieder ist Geist nicht zu erreichen, aber Balalaika, Adele und Twilight sind wieder bereit, Juris Aufruf zu folgen und machen sich auf den Weg zum Sternhagelvoll.
Als die Runner in der Kneipe am Rand von Friedrichshain eintreffen erwartet sie eine Überraschung - Balalaika scheint sich den Namen der Kneipe zu Herzen genommen zu haben und erscheint, nun ja, sternhagelvoll am Treffpunkt. Für ihren promillehaltigen Zustand hat sie den wuchtigen Ares Roadmaster überraschend gut im Griff, dennoch werden einige Fahrzeuge vor dem Sternhagelvoll von ihrem Einparkmanöver in Mitleidenschaft gezogen.
Im Hinterzimmer erwartet Reibeisen die Runner mit kaltgestelltem Bier und kommt schnell zur Sache. Ein Herr Schmidt hat ihn kontaktiert, der noch heute ein Team für einen Auftrag benötigt. Die Aufgabe lautet Wiederbeschaffung von Diebesgut. Herrn Schmidt ist etwas gestohlen worden und die Runner sollen die Diebe finden und die Beute zurückbringen. Das Treffen mit Schmidt findet in einer Wohngegend im Kreuzberger Teil von Friedrichshain-Kreuzberg statt, in der Nähe der Spree.

Auf dem Weg zum Treffen mit Herrn Schmidt zeigt sich Balalaika immer noch beeinträchtigt, einige Fahrzeuge erleiden Lackschäden oder verlieren Aussenspiegel und ein Radfahrer erlebt auf der Oberbaumbrücke den Schreck seines Lebens, als ein russenroter Ares Roadmaster ihn beinahe von der Brücke schubst. Am Ziel vollführt Balalaika dann ein leicht missglücktes Einparkmanöver, dass die Aufmerksamkeit der Wachen des Herrn Schmidt auf sich zieht. Der Rest vom Team ist nicht gerade begeistert über den Zustand ihrer Riggerin.
Die Wachen von Herrn Schmidt, eine bewaffnete Gruppe junger Menschen türkischer Abstammung in auffälligen und teuren Klamotten, führen die Runner durch ein Labyrinth von Kellern, Hinterhöfen und von Heimwerkern gebauten Brücken in ein Haus, bei dem in den untersten zwei Stockwerken alle Türen und Fenster zugemauert sind. Diese Stockwerke werden offensichtlich als Lager genutzt, aber im zweiten Obergeschoss findet sich ein gemütliches Esszimmer mit Blick über die Spree, in dem bereits zwei Personen auf die Runner warten.
Herr Schmidt stellt sich als junger Ork türkischer Abstammung heraus, an dem alles nach den Grauen Wölfen, der türkischen Mafia schreit. Die andere Person am Tisch ist ein hartgesichtiger Elf, den Herr Schmidt als Chad vorstellt und der bei diesem Auftrag Teil des Teams werden soll. Herr Schmidt lässt Tee, Fladenbrot, gebratene Fleischstücke, Backwaren und verschiedene Dips auftragen. Balalaika benimmt sich in ihrem alkoholisierten Zustand gehörig daneben, aber ausser einer Frage ob sie ihren Job machen wird reagiert der Schmidt kaum darauf. Nachdem ihm Twilight versichert hat dass Balalaika trotz des anderweitigen Anscheins ein Profi ist beginnt der Schmidt den Auftrag zu erläutern.
Vor zwei Tagen hat eine Gruppe Motorradfahrer auf der A100 bei Reinickendorf eine Laster der Spedition Darmak Europa-Türkei Spedition überfallen. Der Fahrer des Laster wurde dabei getötet, der Laster wurde inklusive Ladung gestohlen und konnte bisher nicht aufgespürt werden. Die Täter waren technisch versiert, der Fahrer konnte gerade noch eine Gruppe Motorradfahrer melden die auf seinen Laster klettern wollen bevor der Kontakt abbricht - anscheinend ein Störsender. Zudem konnten sie die ALI-Identität des Lasters auf einen Bordcomputer übertragen, der aus einem VW Multicity ausgebaut und mit einem Batteriepack versehen worden war. 
Die Leiche des Fahrers wurde auf einem Rastplatz ca. 2,5 km entfernt von dem Punkt gefunden an dem der Kontakt zu dem Laster abbrach, zusammen mit dem Bordcomputer, der an das Amaturenbrett eines VW Integra geklebt wurde, ein ausgebranntes Wrack, das auf dem Rastplatz stand. Der Fahrer wurde mit einer Schrotflinte oder einer Schrotpistole erschossen, in seiner Tasche fanden sich fünf Spielkarten - ein Pik-König, ein Herz-König, ein roter Joker, ein Pik-Bube und ein Herz-Bube. Das sind die einzigen Hinweise, die der Schmidt liefern kann.
Die Runner sollen die Identität der Diebe ermitteln und dem Schmidt diese mitteilen. Vor allem aber benötigt der Schmidt mindestens ein Objekt aus der Ladung, eine nach Käuferangaben hergestellte Trideokonsole, ein Luxus-Unterhaltungscenter, dass sich in dem Laster befand. Für die Annahme des Auftrags zahlt der Schmidt jedem der Runner 2.500 Nuyen, für die Identität der Diebe weitere 5.000 Nuyen und für die Wiederbeschaffung der Trideokonsole weitere 5.000 Nuyen. Können die Runner den Laster größtenteils unbeschädigt ebenfalls wiederbeschaffen, so zahlt der Schmidt der Gruppe insgesamt eine Prämie von 10.000 Nuyen; für das Wiederbeschaffen des Großteils der gesamten Ladung sind weitere 10.000 Nuyen Gruppenbelohnung drin. Twilight kann zumindest ein wenig mehr Kohle raushandeln und erhöht die indivuellen Bezahlungen um 5%.

Die Runner machen sich an die Arbeit und begutachten zunächst den Tatort. Dabei begegnen sie zwei Autoduellisten, die sich gerade ein Duell mit leichten Maschinengewehren liefern. Balalaika muss einem der aufgemotzten Sportwagen ausweichen, als der Fahrer nach einem Treffer die Kontrolle verliert und eine Rolle über die Leitplanke dreht. Sein Duellgegner wird zum Geisterfahrer auf Balalaikas Seite der Autobahn und es kommt zu einem kurzen Stand-Off zwischen dem Roadmaster mit der Sturmkanone auf der einen Seite und dem MG-bestückten Sportwagen auf der anderen Seite, aber der Fahrer der aus einem Mad Max Film entsprungenen Monstrosität gibt an, nicht auf Ärger aus zu sein und nur nach seinem Gegner sehen zu wollen, also entspannt sich die Lage schnell.
An dem Rastplatz angekommen, wo die Polizei die Leiche des Fahrers und den Bordcomputer gefunden hat, machen die Runner sich ein Bild. Juri und Chad suchen nach Spuren, während Adele ihre neu gewonnene Fähigkeit der Psychometrie einsetzt. Sie kann dabei ein paar Bilder von größtenteils in Bikerpanzerung gehüllte Gestalten auffangen, die die Leiche des Fahrers und den Bordcomputer auf dem Rastplatz abladen und sich dann davon machen. Sie geht von mindestens fünf Bikern aus, was sich mit den Erkenntnissen von Juri und Chad decken, die aus den paar Spuren die sie noch finden können von vier bis acht Bikern ausgingen.
Schliesslich entscheidet sich Adele, die zurückgelassenen Spielkarten psychometrisch zu untersuchen, wobei die dabei auftretende Vision die Magierin beinahe von den Füßen haut. Sie kann die Anzahl von acht Bikern bestätigen, erkennt dass ein Troll dabei ist und kann zwei Gestalten sogar näher beschreiben - ein arrogant wirkenden braunhaarigen Mann mit einer Stachelkette und einen etwas nervösen Kerl mit neongrünem Mohawk, neongrünem Ziegenbärtchen und einem Fadenkreuz, dass um sein rechtes Auge tätowiert ist. Zudem erkennt sie ein Symbol, dass alle acht auf dem Rücken tragen - fünf Spielkarten, entsprechend denen, die bei dem Fahrer gefunden wurden, unter denen die Buchstaben KNJ stehen.
Balalaika und Twilight haben sich unterdessen zu dem Unfallort zurückbegeben und kommen mit den beiden Autoduellisten ins Gespräch, die einträchtig neben dem Wrack sitzen und Bier trinken. Sie denken zunächst dass die beiden Runner jetzt doch Ärger wollen, aber als die beiden ihnen versichern, dass sie nur ein paar Fragen stellen wollen, zucken die zwei mit den Achseln und bieten den beiden ein Bier an. Die beiden Autoduellisten - ein Mann und eine Frau - wissen nichts über den Überfall oder über Gangs, die auf diesem Autobahnabschnitt operieren - die Autoduellisten haben die meisten Gangs mit ihren Tjosten (Slang für ihr aufgemotzten Sportwagen) aus dieser Ecke vertrieben, aber bieten den Runnern an, mit ins Lager Siegfried zu kommen, einer Art Heerlager von Autoduelisten und dort herumzufragen.

Das Lager Siegfried entpuppt sich als eine interessante Erfahrung und als Sackgasse. Gelegen in einer ehemaligen Kiesgrube in Germendorf, etwas ausserhalb von Berlin, finden sich hier Zelte, Sportwagen, massenweise Alkohol und ca. 50 Personen, die eine Art modernes Ritterleben auf der Schnellstraße führen. Zwei Spinner in Ritterrüstungen tjosten im wahrsten Sinne des Wortes miteinander - auf schweren Motorrädern. Die Runner beginnen rumzufragen aber Balalaika und Juri benehmen sich schnell dermaßen daneben, dass die Runner in hohen Bogen aus dem Lager geworfen werden, bevor sie Antworten auf ihre Fragen bekommen. Balalaika juckt es natürlich in den Fingern das Lager auszuradieren, aber letzten Endes ziehen die Runner friedlich ab.

Die Runner müssen nun anderweitig die Täter aufstöbern. Sie beginnen die Infos die Adele ihnen geliefert hat zu nutzen und fragen bei einigen Kontakten nach. Balalaikas Kontakt bei den Roten Vory, eine Schieber namens Oleg, und Twilights Anruf bei Dean, einem alten Freund der Runner aus dem Pott und seines Zeichens Anführer eines Ancients-Chapters, liefern schliesslich die nötigen Informationen. 
Die Täter sind Mitglieder einer mittelgroßen Motorradgang namens Kings'n Jacks, die in Falkensee operieren und von Veteranen aus den Eurokriegen gegründet wurden. Die Gang ist in mehrere kriminelle Aktivitäten involviert, besitzt einige militärisch erfahrene Mitglieder und hat ein Gelände am Falkenhagener See besetzt. Ihre Mitgliederanzahl liegt bei über 100, Prospects und Hangarounds mitgezählt. Laut Oleg machen sich auch Geschäfte mit den Weißen Vory.
Ein Tipp ihrer Kontakte schickt die Runner in eine Kneipe in der Nähe von Eiswerder, das Saints and Sinners, einen heruntergekommenen Schuppen im Erdgeschoss eines viergeschossigen Wohnhauses. Die Kneipe gilt als neutrales Gebiet, in dem keine ernsthaften Streitigkeiten erlaubt sind, und in dem sich Vertreter der größeren Gangs treffen, um miteinander zu reden und einander im Auge zu behalten.

Im Saints and Sinners treffen die Runner nicht nur auf Vertreter der Kings'n Jacks, sondern auch einer anderen Gang, der Eiswerder Schlächter, eine Gruppe, die im Moment die Insel Eiswerder beherrscht und auf dem dortigen Schattenbasar als Security fungiert. Der Wirt, ein wuchtiger Typ namens Butch, mit wirren rotem Bart, weissen Hemd und einem Kilt, macht den Runnern schnell klar, dass sie hier besser keinen Ärger anfangen. Die Vindicator Minigun, die er bei seinem Vortrag auf den Tresen knallt, unterstreicht seine Worte nachdrücklich.
Unter den fünf Mitgliedern der Kings'n Jacks, die sich im Saints and Sinners aufhalten, erkennt Adele in einem Elfen mit üppigen schwarzen Haaren, schmalem Gesicht und einer Narbe über einem Auge den Biker, der den gestohlenen Laster von dem Rastplatz gefahren hat. 
Balalaika, Chad und Twilight entdecken währenddessen einen fast schon antiken Wild West SimSinn Shooter aus der Frühzeit des SimSinn, der jedoch immer noch funktioniert. Man kann an diesem Gerät entweder Solo oder zu zweit spielen. Beide Highscores hält jemand namens Wild Bill, im Teammodus zusammen mit jemanden namens Calamity Jane, und die drei Runner beschliessen, Wild Bill seinen Topscore abzunehmen. Dies gestaltet sich als schwierig, da Wild Bill offensichtlich ein ausgezeichneter Schütze ist, jedoch können sich Balalaika und Chad im ersten Versuch im Teammodus direkt hinter Wild Bill und Calamity Jane platzieren.
Die Kings'n Jacks werden unruhig, ein paar herablassende Bemerkungen von Juri führen fast zu einer Schlägerei. Twilight beschliesst die Ganger weiter zu reizen und versucht im Solomodus Wild Bill zu schlagen - was ihm auch gelingt. Die Kings'n Jacks sind rasend vor Wut, abgesehen von dem Elfen, der vor Lachen auf dem Boden landet. Butch bringt die Kings'n Jacks schnell zur Räson, jedoch einer von ihnen rennt nach draussen und ruft anscheinend wutentbrannt Wild Bill an. Als dieser jedoch einen Scheiss auf seinen Rekord zu geben scheint rastet der Ganger aus und zerlegt das SimSinn-Spiel mit einer Schrotflinte, woraufhin der Wirt die Ganger an die Luft setzt und eine Bezahlung für die Schäden von ihnen fordert.

Die Runner folgen den Gangern unauffällig, mit Hilfe von Geistern und Drohnen, und können so endlich das Gelände der Gang ausfindig machen...

Fortsetzung folgt...

Samstag, 16. Mai 2015

What You Don't Know (Still Can Hurt You)

Und so beginnt es...

Nach dem unerwarteten Geldsegen und dem Gedächtnisverlust gönnen sich die Runner erstmal eine Auszeit. Zwei Monate verstreichen während sie sich langsam in Berlin einleben. Und es wird ein heißer Sommer, in mehr als einer Hinsicht. Diese acht Wochen halten einiges für die Stadt an der Spree bereit.
Die Yakuza bemühen sich darum ihre Präsenz in der Stadt zu erweitern, geraten dabei jedoch mit den Grauen Wölfen aneinander und holen sich eine blutige Nase. Sie lecken nun in ihren kleinen Räumen in der Stadt ihre Wunden und sinnen auf neue Pläne.
Nach den unrühmlichen Zwischenfällen in der Eibental-Forschungsanlage des A-Konzerns Kvasir Group International in Berlin verliert der für die Sicherheit in der Anlage zuständige Konzern Blackgate Security Services innerhalb eines kurzen Zeitraums alle Aufträge innerhalb Berlins und verkauft seine Einrichtungen in Berlin an einen Sicherheitskonzern namens Nitama Security Services, der in der Vergangenheit bereits recht brutal mit der Seattler Schattengemeinde aneinander geraten ist. Die Sicherheit in der Eibentalanlage wird von Knight Errant übernommen.
Eine Fraktion der Kreuzritter, die den Berlinern aus den Zeiten des Status F noch unangenehm in Erinnerung geblieben sind, versucht aus dem Berliner Umland zurück in die Stadt zu drängen. Eine andere Gang, die Hellersdorf Sidewinders, versucht die Kreuzritter im Alleingang aus ihrem Brückenkopf in Marzahn zu vertreiben, wird von den Eindringlingen aber übel zugerichtet. Die Kreuzritter haben nicht lange Zeit sich zu freuen, denn mehrere kleinere Gangs, ein Söldnerteam und eine Handvoll Runner tun sich zusammen und lassen die alte Berliner Tradition der Selbstjustiztruppen wieder aufleben. Dieses zeitweilige Bündnis radiert die Kreuzritter-Fraktion bis auf den letzten Mann aus, der nackt, zerschlagen und zerschunden zurück zu den Kreuzrittern geschickt wird - eine Botschaft, sich in Zukunft von Berlin fernzuhalten.

Diese Ereignisse rütteln die Berliner Schatten ein wenig auf. Als sich der Hochsommer dem Ende nähert werden auch die Runner wieder zurück in die Schatten gerufen...

Einbruchdiebstahl und Eignungstest (29. Juli 2076)

Als Juri sich im Sternhagelvoll auf einen schönen Abend vorbereitet wird er von Reibeisen angesprochen, dem zwergischen Wirt der Kneipe und Teilzeitschieber. Er soll Juri und den anderen ein wenig auf den Zahn fühlen, um zu sehen was sie auf dem Kasten haben, und hat für diesen Zweck einen Auftrag für sie. Außerdem sollen sie einen anderen Newbie dabei testen, einen abgerissenen Elf, der gerade frisch aus dem Knast kommt.
Juri ruft bei den Mitgliedern des Teams an und Adele, Balalaika und Twilight sind verfügbar. Gemeinsam nehmen sie zunächst den Elfen unter die Lupe, bevor sie sich auf den Weg zum Treffpunkt mit ihrem Herrn Schmidt machen.

Schmidt scheint einer aus der alten Schule zu sein, er hat einen Containerplatz am Westhafen als Treffpunkt ausgewählt - einerseits ein Labyrinth zwischen 12 m hohen Stahlwänden, andererseits taghell ausgeleuchtet, trotz der späten Stunde. Mindestens 10 seiner Leute stehen deutlich sichtbar auf den Containern und mehrere weitere bewegen sich kaum gesehen zwischen den Containern. Die Runner begutachten die Situation kurz und beschliessen Balalaika als Rückendeckung zurückzulassen, auch wenn sie von draussen kein Schußfeld auf den Treffpunkt hat. 
Herr Schmidt erwartet die Runner in der Mitte eines ca. 50 m x 50 m großen, taghell ausgeleuchteten Platzes. Er ist ein Mensch, ungefähr Anfang bis Mitte 50, tadellos frisiert und modisch gekleidet. Er tritt kühl und geschäftsmäßig auf, offenbart aber auch ein wenig Humor.
Der Auftrag: Einbruchdiebstahl. Die Runner sollen einen Pilotenkoffer aus einem Lagerhaus des Vertriebszentrums eines Designermöbelkonzerns namens Elevated Designs Inc. stehlen, einem A-Konzern aus München. Dieser Koffer ist dem Schmidt insgesamt 10.000 Nuyen pro Person wert, ein Viertel davon im Vorraus, den Rest bei Lieferung.
Der Schmidt stellt klar dass ihm egal ist wie sie an den Koffer gelangen - es gilt jedoch je früher desto besser, da sich dieser Koffer nur Dank der Manipulation an einem leicht gesicherten Ort gelandet ist und diese Manipulation spätestens in fünf Tagen auffliegt. Er liefert alles Hilfestellung einen grundlegenden Lagerplan, den Kontakt zu einem käuflichen Wachmann, der den Runner erlauben würde eine Kopie seiner Zugangskarte zu erstellen, einen Schlüsselkartenkopierer der Stufe 6 und 5.000 Nuyen an Spesen.
Twilight handelt noch zusätzliche 1.000 Nuyen Bezahlung aus, dann nimmt das Team den Auftrag an und macht sich daran, die Geschichte anzugehen.

Sie begutachten zunächst das Gelände und stellen fest, dass die Sicherheit nicht unüberwindbar ist aber dennoch kein Zuckerschlecken. Das Gelände ist von einem 5 m hohen Maschendrahtzaun umgeben, mit einer Einfahrt an der Westseite. Dort befindet sich zumindest eine Kamera. Es gibt einen Personalparkplatz mit Eingang an der Nordseite des Gebäudes, einen Wartungszugang an der Westseite des Gebäudes und eine Ladebucht mit zwei Rolltoren und einer Tür an der Ostseite des Gebäudes. 
Das Versandzentrum ist größtenteils automatisiert, gelegentlich sind Techniker zur Wartung und Überwachung dort, aber in der Regel machen die Drohnen die Arbeit, während die Sicherheitsleute aufpassen das nichts wegkommt. Es gibt in der Regel sechs Sicherheitsleute auf dem Gelände, zwei davon sitzen in der Sicherheitszentrale und überwachen die Kameras (über jeder Tür und jedem Rolltor befindet sich eine) und koordinieren die anderen Sicherheitsleute. Vier weitere Sicherheitsleute sind in Bereitschaft und machen gelegentlich Rundgänge in der Halle und auf dem Gelände.
Juri hackt sich in das Liefersystem der Lagerhalle und kann einige Informationen sammeln, unter anderem findet er heraus, dass der Koffer von dem Schichtleiter der Techniker aus dem Lagersystem entfernt und in einem Safe in seinem Büro untergebracht wurde - anscheinend wurde bereits Verdacht geschöpft.

Die Runner verbringen zunächst einige Zeit mit Planung und entscheiden sich zunächst, sich mit dem korrupten Wachmann zu treffen und zu sehen, welche Infos dieser zusätzlich zu der Kopie seiner Zugangskarte noch zur Verfügung stellen kann. Über den Schmidt vereinbaren sie ein Treffen, dass am nächsten Abend um 18 Uhr in einem Steakrestaurant namens Casa de Chakall in Charlottenburg-Wilmersdorf stattfindet.
Juri und Twilight übernehmen das Treffen, aber während sie den Deal mit dem Wachmann abschliessen und ihn um weitere Informationen anhauen wollen taucht Ärger auf. Vier Schläger der Roten Vory schlendern in das Steakhouse. Während sich drei an den Tresen begeben und sich was bestellen, begibt sich die Anführerin der Gruppe an den Tisch der Runner, begrüßt den Wachmann lautstark und setzt sich ungefragt dazu.
Es stellt sich heraus dass der Wachmann den Vory eine nicht unbeträchtliche Summe schuldet, 50.000 Euro, und das der Schmidt sich bereiterklärt hat, die 10.000 Euro zu bezahlen, die dem Wachmann noch fehlen. Die Anführerin der Vory-Gruppe will das Geld jetzt haben, sonst würden sie den Wachmann einkassieren, aber Twilight und Juri schlagen vor, dass sie die fehlende Summe vorschiessen und sich dann an den Wachmann halten. Die Anführerin der Vory will 2.000 Euro "Bearbeitungsgebühren", die die beiden Runner sich zähneknirschen bereiterklären ebenfalls zu bezahlen.
Die Vory, die Runner und der Wachmann machen sich auf zu der Wohnung des Wachmanns, um dort das Geschäft abzuwickeln. Juri und Twilight pfeiffen auch Adele und Namenlos den Elfen zurück, die auf ihren Hilferuf beim Auftauchen der Vory reagiert haben. Während Namenlos wieder in eine S-Bahn in Richtung seiner Wohnung umsteigt kommt Adele dennoch nach Charlottenburg, um sicher zu gehen das alles glatt läuft.
In der Wohnung des Wachmanns werden zwei Dinge klar - der Mann hat ein Spielproblem und es fehlen im etwas mehr als 10.000 Euro. Die Runner schiessen zähneknirschend die fehlende Summe vor, sehen kommentarlos zu wie einer der Vory den Wachmann noch zusammenschlägt ("um ihn zu erinnern beim nächsten Mal pünktlich zu zahlen") und machen den Wachmann dann zur Sau, sobald die Vory verschwunden sind. Letzten Endes zwingen die Runner den Wachmann, für sie als Ablenkung zu fungieren, wenn sie ihren Einbruch machen.

Der Plan: Die Runner schneiden ein Loch in den Zaun, nähern sich der Tür am Personalparkplatz im Norden und geben dem Wachmann das Signal. Diese lenkt seinen Kollegen in der Sicherheitszentrale lang genug ab, dass die Runner ungesehen das Schloss an der Tür knacken und ins Gebäude huschen können. Dann schleichen sie sich in das Büro des Techniker-Schichtleiters, knacken den Tresor, schnappen sich den Koffer und machen dass sie wegkommen.

Der Plan funktioniert weitestgehend, auch wenn der andere Sicherheitsmann das Verhalten seines Kollegen verdächtigt findet und ihn in den Bereitschaftsraum schickt. Juri schafft es, sowohl das Schließsystem des Bereitschaftsraums als auch das der Sicherheitszentrale zu sabotieren, so dass die Anlage einen Hard Reset ausführen muss, um die Schlösser wieder nutzen zu können. 
Erst beim Tresor geht etwas schief, Juri löst aus Versehen den Anti-Manipulationsschaltkreis des Tresorschlosses und damit Alarm aus. Ihm gelingt es dennoch, den Tresor zu öffnen, die Gruppe räumt den Tresor kurzentschlossen leer und setzt sich so schnell wie möglich ab. Ihnen gelingt es, das Gebäude zu verlassen, bevor der Hard Reset alle Türen blockiert und sind längst auf und davon, bevor die Sicherheitsleute die Verfolgung aufnehmen können.

Die Runner kontaktieren ihren Schmidt, übergeben den Koffer, bringen den Schmidt dazu ihre Extraauslagen bei dem Wachmann zu erstatten, kassieren ihre Bezahlung und setzen sich ab. Nun müssen sie nur noch überlegen, was sie mit ein paar Wartungs- und Lieferdaten von Elevated Designs anfangen - und einem mysteriösen Elektronikteil, das sie ebenfalls haben aus dem Tresor mitgehen lassen...

Als nächstes: Dangerous Tonight

Dienstag, 12. Mai 2015

RRP Blues (oder: Was bisher geschah...)

Es war einmal im RRP...

Die ganze Geschichte begann, als einem Mafiajüngling die teure Karre seines Vaters geklaut wurde. Einige unserer Runner wurden zusammen mit ein paar anderen angeworben, um den Wagen zurückzubeschaffen. Sie erfüllten den Auftrag, gerieten dabei aber mit dem lokalen Ancients-Chapter aneinander - und mit den Yakuza. Eine Einigung mit den Ancients wurde erzielt, während man den Yakuza ziemlich nachdrücklich auf die Füße trat. Ein Blick in den Kofferraum des Wagens erzeugte bei den Runnern ein mulmiges Gefühl, im Inneren befand sich militärische Ausrüstung für drei Personen. Kurz nach dem Run kam es zu einem Anschlag im RRP, bei dem die drei Täter militärische Ausrüstung verwendeten...

Bei einem weiteren Run mussten die Runner eine Tochter aus gutem Hause aufspüren, die zusammen mit einigen Freunden verschwunden war. Die Spur führte die Runner schließlich zu einem verlassenen Minenschacht aus den Zeiten der Ruhrpott-Aufstände, wo sie ihre Zielperson und einige ihrer überlebenden Freunde aus den Händen eines Amateur-Kults befreiten. Der Kult betete Cthulhu und Konsorten an und behauptete sogar, Kontakt zu einem von ihnen gehabt zu haben. Die Kids dienten dabei als Blutopfer für ihre Rituale. Die Runner setzen dem Treiben des Kults nachdrücklich ein Ende und sprengten den Eingang des Schachts, nachdem sie daraus entkommen waren.

Als sie in die Intrigen des britischen Hochadels hineingezogen werden sollten zog das Team die Reißleine und machte sich davon, bevor ihnen die Sache auf den Kopf fallen konnte. Dennoch kam es zu einem Zwischenfall auf einer von Saeder-Krupp veranstalteten Gala und das war vermutlich der Moment, wo der Schatten des Drachen über die Runner zu fallen begann...

Die verrückte Jagd nach einer Ladung Spielzeuge mit spezieller Sonderausstattung brachte die Runner in einen Konflikt mit einem weiblichen Ares-Exec aus dem mittleren Management, wobei sie belastendes Material in die Finger bekommen konnten, um die Exec zur Kooperation zwingen und über einen Totmannschalter von Rache abhalten zu können. Die Runner hoffen immer noch, dass die Exec die Sache unter just business verbucht und nicht bei einer späteren Gelegenheit auf Rache aus ist. Immerhin ging es nur um einen lächerlichen Plastikdino und sie hat sogar Ersatz bekommen, also...

Der Aufenthalt der Runner im RRP näherte sich dem Ende, als sie eine SimSinn-Schauspielerin entführen und für eine Woche bewachen sollten. Einfacher Job, richtig? FALSCH. Die Sache nahm schnell üble Ausmaße an als den Runnern klar wurde, dass sie die Anzeichen einer beginnenden Insektengeisterplage im RRP übersehen hatten und nun einige ihrer Connections in einem Ameisengeisternest festsaßen - zusammen mit der Zielperson, die kaum dass die Runner sie an ihren Schmidt übergeben hatten schon wieder entführt wurde. 
Ein Medienkonzern (hinter dem Saeder-Krupp steckte) stattete die Runner mit militärischer Hardware aus, um das Nest der Insektengeister auszuräuchern - ein Job, der sie beinahe das Leben kostete, als zwei ihrer Drohnen in Flammen aufgingen und explodierten. Die Runner und ihre Zielpersonen kamen knapp mit dem Leben davon - nur um kurz nach dem Run festzustellen, dass Aufzeichnungen aus der geliehenen Hardware für eine Filmproduktion verwendet wurden.

Als die Leute in den Schatten begannen die Runner mit dem Film in Verbindung zu bringen brachen die ersten von ihnen ihre Zelte im RRP ab und siedelten nach Berlin über...

Berlin calling...

Der erster Job der Runner in Berlin war ein Einbruch in eine etwas verwahrloste Forschungsanlage eines kleineren Konzerns, um eine bestimmte Datei aus deren Archivsystem zu fischen. Dabei gerieten sie mit einem zweiten Runnerteam aneinander, dass es anscheinend ebenfalls auf etwas in diesem Archivsystem abgesehen hatten. Balalaika benutzte ihre Drohnen, um die beiden gegnerischen Runner und den Serverraum zu zerlegen, liess aber immerhin den Archivserver und genügend andere Hardware stehen, so dass Geist seinen Job machen und die entsprechende Datei stehlen konnte.

Danach fehlte den Runnern an einem schönen Junitag plötzlich zwei Wochen Erinnerungen, aber dafür hatten sie frische Narben, fühlten sich vollkommen erledigt und waren jeder um 1.000.000 Nuyen reicher. Ich glaube nicht dass es einen Weg gibt reich zu werden, der einem mehr die blanke Angst in die Knochen fahren lässt...

Als nächstes: What You Don't Know (Sure Can Hurt You)